Digitale Rechnungspositionen für das Bauwesen

DigiBauRech

Digitale Baudokumentation mit erweiterten Rechnungsdaten auf Positionsebene.
Prozessbezogene Datenbereitstellung für die Bauwirtschaft.
Taxonomie, Ökobilanzregeln, Kostenprüfung und Baudokumentation für kleine und mittlere Bauunternehmen handhabbar machen - das verspricht ein neues IT-Projekt, das die Bundesinnung Bau gemeinsam mit dem österreichischen Bauinformationsdienstleister Inndata Datentechnik in Auftrag gegeben hat. Ziel ist es, die benötigten Informationen, die bereits über verschiedene Quellen verteilt sind, digital und prozessbezogen verfügbar zu machen.

Datenquellen verfügbar machen

Wenn Bauunternehmen die Ökobilanz ihrer Bauleistungen nachweisen müssen, benötigen sie im Wesentlichen die Bauprodukte, ihre genauen Eigenschaften und EPD-Parameter sowie die tatsächlichen Mengen. All diese Informationen sind verfügbar. Die Mengen auf dem Lieferschein, die PDF-Dateien auf unzähligen Hersteller-Webseiten mit endlosen Bewertungstabellen der Produkte nach EPD. Für Bauunternehmen sind Daten in dieser Form nur mit erheblichem Aufwand zu vergleichen und zu nutzen. Auch für den Bauherrn ist es schwierig nachzuvollziehen, welche Baustoffe tatsächlich in welchen Mengen im Gebäudekomplex verbaut wurden. So sind beispielsweise Abweichungen bei den Materialmengen nicht zu erkennen.

Ziel

Die Bereitstellung von dokumentierbaren Positionsdaten mit Artikel-, Mengen-, Preis- und Produkteigenschaften (z.B. EPD) für beliebige Softwaresysteme von Bauunternehmen. Beliebige Softwaresysteme erhalten damit die Möglichkeit, strukturierte, dokumentierbare Informationen aus den Quellen des ERP des jeweiligen Baustoffhändlers kombiniert mit den Inhaltsdaten der Baustoffindustrie über einen österreichweit allgemein gültigen Webservice zu beziehen und für Dokumentationszwecke, Kostenrechnungen, Nachkalkulationen und Taxonomieprüfungen zu nutzen.
Dazu sind die spezifischen Anforderungen an Inhalte und Schnittstellen mit Handel, Industrie und Softwareunternehmen abzustimmen und eine kosteneffiziente IT-Abbildung für möglichst viele Marktteilnehmer (Handel, Industrie, Gewerbe) zu finden. Hierfür können die bestehenden Strukturen des Projektpartners Inndata genutzt werden.

Methode


  • Umfassende Erhebung der relevanten Anforderungen und der aktuellen oder zukünftigen Datenverfügbarkeit
  • Entwicklung einer Kommunikationsstruktur für eine benutzerfreundliche Dokumentation
  • Software-Implementierung im Rechenzentrum und auf Schnittstellenebene mit Softwarepartnern und Marktteilnehmern

Vorteile des Projekts


Für das Baugewerbe:
  • Bauunternehmen können über eine einzige Schnittstelle schnell und einfach alle notwendigen Daten abrufen. Diese Daten liegen in einem Format vor, das mit den IT-Systemen des Unternehmens kompatibel ist und die Vergleichbarkeit gewährleistet.
  • Die Erfüllung zukünftiger Nachweispflichten wird dadurch wesentlich erleichtert, da die Daten bereits zur Verfügung stehen

Für Softwareanbieter:
  • Um eine Datenschnittstelle für den Baustoffhandel zu schaffen, müssen sich die Softwareunternehmen nur mit der neuen, gemeinsamen Schnittstelle vernetzen, anstatt für die Softwaresysteme der einzelnen Marktteilnehmer eine eigene Schnittstelle zu entwickeln.

Für Händler:
  • Handelsunternehmen, die einen Überblick über ihre Datenrückläufe haben wollen, bekommen ihre Daten unkompliziert zur Verfügung gestellt und können ihre bewährten Bestellprozesse beibehalten.
  • Darüber hinaus leistet das digitale Dokumentenmanagement einen nicht unerheblichen Beitrag zum ökologischen Bauen, da in den Prozessabläufen große Mengen an Ressourcen (z.B. Papier), Prozessfehlern und Zeit eingespart werden.
  • Alle inhaltlichen Ergebnisse werden dem Markt kostenlos zur Verfügung gestellt, z.B. im Rahmen der Studie "Digitaler Reifegrad" der ZAB.

Geplanter Durchführungszeitraum:

Sommer 2023 bis Dezember 2024